Der Oman, ein gut gehütetes Geheimnis? Nicht mehr lange.
Der Oman ist laut Welt das Reiseziel für jene, die schon alles gesehen haben.
Davon bin ich zwar noch weit entfernt, dennoch wagen wir den Familienroadtrip in das Sultanat.
Die Travelblogger-Szene behandelt den Oman bisher äußerst stiefmütterlich. Bis auf vereinzelte Berichte über Muscat und von Yvonne, die äußerst elegant vom Kamel fällt, habe ich wenig im Netz entdeckt. Selbst die Oman Gruppe in der Geo Reisecommunity hat nur ein Mitglied. Darf man hier überhaupt von Gruppe sprechen?
Ich bin mir nicht sicher warum. Laufe ich gar ins offene Messer, ist eine geheime Verschwörung im Gange und ich bin das Bauernopfer? Oder ist es völlig natürlich erklärbar und der Oman fällt einfach nur unters Radar, weil das Land hauptsächlich Luxusurlauber, Kreuzfahrer und Reisgruppen mit Rentnerüberschuss anfunkt?
Das soll sich ab sofort ändern, uns hat der Funkspruch trotzdem erreicht, wir sind angefixt und erfüllen uns den Traum von 1001 Nacht. Ob sich dieser bewahrheitet und was uns im Detail dort erwartet, weiß ich nicht.
Ich vermute viel Sand, Sonne und hohe Temperaturen, Kamele, Souks, sternenklare, kalte Wüstennächte, Weihrauch geschwängerte Luft, grüne Oasen, zerklüfte Wadis mit erfrischenden Pools und die Urahnen Sindbads, mit reich verzierten silbernen Säbeln im Gurt. Jetzt geht aber die Fantasie mit mir durch!
Kein Plan ist auch ein Plan
Fakt ist, wie immer bin ich nur mäßig vorbereitet und rudimentär informiert. Ich bin ein überzeugter Vorplanungsverweigerer, informiere mich lieber Vorort und entscheide gerne spontan aus dem Bauch, und wenn es sein muss, noch spontaner um.
Wir erreichen Muscat mit der Egypt Air über Kairo. Die ersten beiden Nächte sind gefixt und der 4×4 mit Camping und Notfall Equipment klar gemacht.
Wir haben GPS, ausreichend Kartenmaterial und viel Abenteuerlust dabei. Alles andere ist noch offen und wird nach Lust und Laune entschieden – demokratisch, damit jeder auf seine Kosten kommt. Papa mag Bergpässe, Sand und Wüste, Tochterkind mag Wasserspaß in jeglicher Form und Mama mag ein bisschen Ruhe, wenigstens eine Nacht in einem schönen Hotelbett und Souvenirs vom Souk. Die Mischung macht’s.
„Wann geht‘s los?“ Upps, schon übermorgen.
„Taschen gepackt?“ Mach ich morgen.
„Was nehmt ihr mit?“ Nicht viel, Schläppchen und einen dicken Pulli für frostige Wüstennächte. Einen Schal für mich, um die arabischen Männer nicht zu sehr zu verwirren. Ansonsten haben wir viel Vorfreude, eine Menge Neugierde und auch ein paar Aufträge (dazu bald mehr) im Gepäck.
Oman, wir kommen und machen der Geheimniskrämerei ein Ende!
PS: Natürlich habe ich unverschämterweise maßlos übertrieben. Es gibt sehr wohl ein paar Informationsquellen, die ich herangezogen habe:
- Reisedepeschen über Nizwa und dem Viehmarkt.
- Bravebird über Muscat.
- Alex, wie er sich kurzzeitig wie auf dem Mond fühlte.
- Reiseworld hat sich in Omans Süden umgesehen.
- Und Monika von Reisen Teilen ist den Einheimischen näher gekommen.
- Anja über Backpacking im Oman
- In der Geo Reisecommunity finden sich zudem noch vereinzelte Omanberichte.
PPS: Keine Bange ums Kind. Wir behandeln es gut, schützen es vor Hitze, Sonne und sonstigen Gefahren des Lebens – vor allem aber vor uns. Kein Dune-Bashing auf eigene Faust, keine spontane Wüstendurchquerung und auch sonst keine zu riskanten Manöver. Versprochen!
Bilder: ©Ministry of Tourism, Sultanate of Oman